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Salvatore Princi, Kommunikationstraining

Toxische Männlichkeit? Wer das sagt, hat nichts verstanden.


Toxische Männlichkeit? Wer das sagt, hat nichts verstanden.

Wer schon mal einen meiner Texte zu diesem Thema gelesen hat, ahnt vermutlich, was jetzt kommt.


Aber eins nach dem anderen.


Ich frage mich, für wen ich das hier eigentlich schreibe. Spreche ich eher die Frauen an, die bei jedem scharf formulierten Satz innerlich die Augen rollen werden? Oder die Männer, die sich in dieser ewigen Debatte längst nicht mehr wiederfinden? Oder schreibe ich das Ganze vielleicht nur für mich selbst – um mal wieder Dampf abzulassen, weil mir dieser ermüdende Diskurs schon viel zu lange auf die Nerven geht?


Egal. Wer auch immer sich angesprochen fühlt – wenn ich das hinter mir habe, werde ich mich in jedem Fall besser fühlen.



Der Bullsh¡t über «toxische Männlichkeit»


Neulich ploppte in meinem LinkedIn-Feed ein Beitrag eines selbsternannten «Frauenverstehers» auf. Die Headline: Toxische Männlichkeit – natürlich maximal clickbaitig in Szene gesetzt.


Ich fühlte mich getriggert. Fast so, als hätte mir jemand ungefragt einen Hafermilch-Latte serviert.


Die inflationäre Nutzung dieses Begriffs hat mittlerweile die gleiche Seriosität wie ein Horoskop in der Gratiszeitung. Alles lässt sich darunter subsumieren: vom Typen, der beim ersten Date nicht ungefragt die Rechnung übernimmt, bis hin zu echten Gewaltverbrechern. Hauptsache, es triggert schön.


Und klar, jetzt kommen gleich die Kommentare: «Aber toxische Männlichkeit ist ein reales Problem.» – Ja, sicher. Genauso wie es toxische Dummheit gibt. Und toxische Selbstgerechtigkeit. Und toxischen LinkedIn-Aktivismus.


Denn machen wir uns nichts vor: Wenn dieser Begriff in jedem zweiten Social-Media-Post verwurstet wird, dann geht’s längst nicht mehr um Aufklärung, sondern auch um Aufmerksamkeit. Die Empörung als Geschäftsmodell. Da wird gerne mal mit moralischer Abrissbirne gewütet – Differenzierung? Zwecklos.


Und um das klarzustellen: Ich kann es bis zu einem gewissen Grad noch nachvollziehen, wenn einige unaufgeklärte Frauen diesen Begriff benutzen. Wer nie gelernt hat, zwischen «männlich» und «problematisch» zu unterscheiden, wer nie in einer Umgebung war, in der Männer direkt, konfrontativ und laut sind, ohne dabei übergriffig oder unfair zu sein – dem fehlen vielleicht die richtigen Begriffe.


Aber wenn Männer selbst anfangen, «toxische Männlichkeit» als Buzzword zu übernehmen, dann reissen bei mir die Stricke.



Männer, die von toxischer Männlichkeit reden, ohne jemals ihren Mann gestanden zu haben.


Toxische Männlichkeit? Wer das sagt, hat nichts verstanden.

Es gibt eine ganz bestimmte Sorte Männer, die immer wieder mit dem Begriff «toxische Männlichkeit» um sich werfen – und es sind auffallend oft genau jene, die selbst nie eine echte Form von Männlichkeit entwickelt haben.


Diese Typen inszenieren sich als moralische Helden, als progressive Ritter der neuen Zeit. Auf Social Media ziehen sie gegen das Patriarchat in den Kampf, natürlich hoch zu Ross und in blütenweisser Rüstung. Sie geben sich als Beschützer der Frauen, als leuchtendes Gegenmodell zu den «toxischen» Männern, die sie so gerne verachten.


Doch das Problem ist: Ihr Schwert – das, was sie eigentlich bräuchten, um ihren Mann zu stehen, wenn es drauf ankommt – haben sie längst verloren. Oder besser gesagt: Sie hatten es nie.


Es sind dieselben Typen, die schon damals in der Schule beim Mannschaftswählen im Sportunterricht übrig blieben. Nicht, weil sie körperlich schwächer waren – sondern weil sie kein Rückgrat hatten. Weil jeder wusste: Wenn es darauf ankommt, kann man sich auf sie nicht verlassen.


Jungs dieser Sorte wollen vor allem eines: ein bisschen Zuneigung, sehr viel Aufmerksamkeit und eine ganz grosse Portion Zustimmung. Doch das Tragische daran: Sie werden all das von Männern nie bekommen – und von Frauen auch nur geliehen. Denn wer Respekt durch Anpassung sucht, wird am Ende nur als netter, aber irrelevanter Statist im Leben anderer bleiben.


Diese Typen führen sich auf wie Ritter, aber sie sind keine. Sie sind Hofnarren. Und der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass der eine kämpft – und der andere unterhält.


Toxische Männlichkeit? Wer das sagt, hat nichts verstanden.


Respekt kann man sich nicht erschleimen


Männer sprechen eine andere Sprache – und im Rudel erst recht. Hier wird nicht um Zustimmung gebettelt, sondern um Respekt gerungen. Wer ihn sich verdient, bekommt ihn. Wer ihn sich nicht verdient, bekommt stattdessen eine Kostprobe männlicher Direktheit – Hohn, Spott oder eine verbale Abreibung, die mehr Motivationsansprache als Demütigung ist.


Jeder, der jemals in einer schwitzenden, testosterongetränkten Umkleidekabine gestanden hat, kennt dieses Spiel. Für Aussenstehende mag es ruppig wirken, aber für Männer ist es eine soziale Hygiene. Eine Gruppe braucht eine klare Ordnung – und sobald sie sich durchgesetzt hat, läuft alles von selbst. Genau deshalb können Männer sich gegenseitig die Nase blutig schlagen und eine halbe Stunde später gemeinsam ein Bier trinken.


Und auch wenn ich zuvor gesagt habe, dass wir diese Typen im Sportunterricht aussen vor gelassen haben – Männer schliessen andere nicht wirklich aus. Das machen eher Frauen. Männer teilen zu. Und wenn jemand in der Gruppe keinen Respekt geniesst, dann wird er nicht verstossen, sondern kriegt eben die undankbaren Aufgaben zugeteilt – metaphorisch gesprochen die Latrinen.


Wer aber als Latrinenputzer auf einmal anfängt, über «toxische Männlichkeit» zu wettern, wird schnell merken, dass seine Worte bei echten Männern genauso wenig Eindruck hinterlassen wie bei echten Frauen. Früher hätten ihn die Amazonen vermutlich einfach auf einen langen Spiess gesteckt, ein paar Stunden in der Sonne marinieren lassen und anschliessend über dem Feuer zart angebraten – dekoriert mit zwei kleinen Eiern, und danach den Hunden zum Frass vorgeworfen.


Heute reicht es, wenn wir ihn auf LinkedIn blockieren.



Der blinde Fleck der Debatte


Gibt es toxische Menschen? Keine Frage.

Gibt es toxische Männer? Auf jeden Fall.

Gibt es toxische Frauen? Aber hallo!


Doch sobald der Begriff «toxische Männlichkeit» ins Spiel kommt, sollte die erste Frage immer lauten:


«Was genau meinst du damit?»


Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn die Erfahrung zeigt: In acht von zehn Fällen können die Leute, die diesen Begriff verwenden, keine klare, konsistente Definition liefern. Stattdessen folgt ein gestammeltes Sammelsurium aus akademischen Schlagworten, Halbwissen und unterschwelliger Frustration.


Doch wenn man den Wortschwall entwirrt, bleibt am Ende immer dasselbe übrig:


Es geht um Verhalten.


Genauer gesagt: Es geht um ein Verhalten, mit dem sie selbst nicht klarkommen.


Denn was wir nicht verstehen oder was uns überfordert, pauschalisieren wir lieber, anstatt uns die Mühe zu machen, es differenziert zu betrachten. Und genau hier liegt das Problem:

Das Unvermögen, sich mit bestimmten Verhaltensweisen des anderen Geschlechts auseinanderzusetzen, ist oft nichts anderes als ein Spiegel der eigenen Unsicherheiten. Wer sich über «toxische Männlichkeit» echauffiert, sollte sich vielleicht fragen, ob er nicht einfach mit Männlichkeit – oder mit seiner eigenen Vorstellung davon – überfordert ist.


Doch diese Debatte beleuchtet nicht nur männliche Verhaltensweisen, sondern auch die kulturellen und individuellen Missstände, aus denen die Kritik überhaupt erst entspringt. Wer sich über toxische Männlichkeit aufregt, sollte sich gleichzeitig fragen, in welchem Umfeld diese Verhaltensweisen entstehen – und warum dieselben Leute oft erstaunlich blind für toxische Weiblichkeit sind.


Denn wenn wir über Verhalten sprechen, dann bitte über beide Seiten.


Kein Yin ohne Yang. Kein Hell ohne Dunkel. Keine toxische Männlichkeit ohne toxische Weiblichkeit.


Und genau hier wird es für viele unangenehm.



Das wahre Gift – Warum toxische Weiblichkeit unsichtbar bleibt


Toxische Männlichkeit? Wer das sagt, hat nichts verstanden.

Ironischerweise wird der Begriff «toxisch» ausgerechnet auf Männer angewendet – als wären sie das eigentliche Gift. Doch wenn man genauer hinschaut und beobachtet, welche Verhaltensweisen Frauen als «toxisch» empfinden, fällt auf: Es sind vor allem die direkten, fordernden, arroganten und dominanten Männer, die diesen Stempel bekommen. Also Männer, die vertikal kommunizieren – bei denen Rang- und Revierverhalten eine Rolle spielen.


Frauen hingegen neigen in der Kommunikation eher zum horizontalen Auftreten – einem Stil, der sich über Zugehörigkeit, Gleichheit und soziale Dynamik definiert. Und genau hier liegt der entscheidende Punkt: Jede dieser Kommunikationsformen hat ihre Schattenseite.

  • Vertikale Kommunikation (männlich geprägt): Wird im Extremfall zu aktiver Aggression – direkt, laut und konfrontativ.


  • Horizontale Kommunikation (weiblich geprägt): Wird im Extremfall zu passiver Aggression – unterschwellig, subtil und manipulativ.


Metaphorisch gesprochen, ist das der Unterschied zwischen einem Schwert und einem Gift.

  • Die direkte, aktive Aggression (Schwert) sieht man kommen. Sie ist laut, sichtbar und konfrontativ. Man weiss, womit man es zu tun hat, kann sich wehren oder zurückschlagen.

  • Die indirekte, passive Aggression (Gift) hingegen bleibt unsichtbar. Sie wird schleichend verabreicht, oft durch soziale Intrigen, gezieltes Schweigen, subtile Abwertung oder Manipulation. Man merkt meist erst, dass man vergiftet wurde, wenn der Schaden längst angerichtet ist.


Und genau das macht die Sache interessant:

Wenn Frauen von «toxischer Männlichkeit» sprechen, dann meinen sie oft die konfrontative, aggressive, aber letztlich offene Form der Auseinandersetzung. Sie sehen das Schwert und fürchten es.


Was sie dabei gerne übersehen: Die wirklich toxische Dynamik spielt sich meist ganz woanders ab – im Reich der passiven Aggression. Dort, wo Konflikte nicht direkt ausgetragen, sondern hinterrücks ausgefochten werden. Dort, wo soziale Ächtung, subtiler Druck und psychologische Manipulation wirken – oft ohne, dass jemand es bewusst bemerkt.


Und wer sich jetzt fragt, welche Form wohl langfristig mehr Schaden anrichtet – die sichtbare oder die unsichtbare? Nun ja, Schwertwunden heilen. Langsam, aber sie heilen. Gift aber bleibt im System.



Vom Männerdiskurs zum Modewort – Wer hat’s erfunden?


Wie so oft passiert es, dass Begriffe, die plötzlich überall auftauchen, sich abnutzen. Sie werden überdehnt, umfunktioniert, für alles und nichts benutzt. Genau das ist auch mit der «toxischen Männlichkeit» geschehen.


Dabei war der Ursprungsgedanke eigentlich gar nicht dumm. Der Begriff stammt nicht etwa aus feministischen Kreisen, sondern aus der Männerbewegung der späten 1980er Jahre – insbesondere aus den Arbeiten von Robert Bly («Iron John: A Book About Men»). Damals ging es darum, Männer von destruktiven Rollenbildern zu befreien – nicht darum, sie kollektiv zu verurteilen. Die Idee war, dass kulturell geprägte Erwartungen wie emotionale Zurückhaltung, Aggressivität und Dominanz nicht nur Frauen schaden, sondern auch Männer selbst unglücklich machen.


Macht alles Sinn.


Doch wie das mit Begriffen so ist, die akademische und aktivistische Kreise für sich entdecken: Sie werden umgedeutet, aufgeblasen und irgendwann so generalisiert, dass sie nichts mehr wirklich erklären – aber dafür umso besser als Kampfbegriff taugen.


Die akademische Forschung und feministische Theorie haben in den folgenden Jahrzehnten kräftig am Begriff geschraubt. Aus einem Werkzeug zur männlichen Selbstreflexion wurde ein Schlagwort für Machtstrukturen, männliche Gewalt und Geschlechterdynamiken. Und spätestens mit der #MeToo-Bewegung wurde «toxische Männlichkeit» zum Superstar unter den Universalerklärungen für alles, was irgendwie mit problematischem männlichen Verhalten zu tun haben könnte.


Heute ist der Begriff zu einer Art intellektuellen Ramschschublade geworden. Du kennst diese eine Schublade zu Hause – vollgestopft mit Krimskrams, der nirgendwo sonst hingehört, aber irgendwie zu wichtig ist, um ihn wegzuwerfen. Genau so landet heute alles, was mit Männern als schwierig empfunden wird und sich nicht sofort in einen präzisen Vorwurf übersetzen lässt, unter «toxischer Männlichkeit».


Das Problem: Der Begriff hat an Popularität gewonnen, aber an Präzision verloren.


Was früher eine differenzierte Auseinandersetzung mit männlichen Rollenbildern war, ist heute ein Sammelbecken für alles, was man an Männern doof findet – egal ob harmlos, unhöflich oder tatsächlich problematisch. Wer mit einem Mann nicht klarkommt, ruft reflexartig «toxische Männlichkeit!» – so, als hätte er damit alles verstanden und erklärt.


Und natürlich immer mit der stillen Hoffnung, von seinesgleichen dafür ein paar feministisch korrekte Applaus-Emojis auf LinkedIn zu kassieren.



Kommunikative Toxikologie – Warum das Gift Teil der Lösung ist


In der Toxikologie, also der Wissenschaft der Gifte, gibt es eine scheinbar paradoxe Wahrheit: Um ein wirksames Gegengift herzustellen, braucht man das Gift selbst.


Das Prinzip ist simpel – wenn du von einer Schlange gebissen wirst, hilft es dir nichts, die Schlange zu verurteilen oder ihre Existenz infrage zu stellen. Wenn du überleben willst, brauchst du ihr Gift, um das passende Antiserum herzustellen.


Und genau dieses Prinzip gilt auch in der Kommunikation.


Jetzt fragst du dich vielleicht: Und was hat das mit toxischer Männlichkeit zu tun?


Alles. Absolut alles.


Denn anstatt sich wirklich mit «toxischen» Menschen und ihrem Verhalten auseinanderzusetzen, belassen es viele dabei, einfach nur den Begriff «toxische Männlichkeit» wie eine moralische Keule zu schwingen. Doch mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und ihn mit einem Etikett zu versehen, löst noch kein einziges Problem.


Nehmen wir ein Beispiel: Findest du Donald Trump toxisch? Oder hast du einfach nur ein Problem damit, dass Leute wie er nicht deine politische Meinung teilen? Oder vielleicht beides zusammen?


Egal, was deine Antwort ist – es geht mich nichts an.


Aber eines ist sicher: Mit moralischer Empörung alleine neutralisiert man keine «toxischen» Persönlichkeiten. Im Gegenteil – es verstärkt sie nur. Denn wer durch Empörung allein versucht, bei anderen ein Verhalten zu ändern, zeigt damit oft nur seine eigene Machtlosigkeit.


Leute wie Trump oder andere Alphapersönlichkeiten leben davon, dass ihre Gegner nur schreien, aber keine wirksame Strategie haben. Jede öffentliche Entrüstung bestärkt sie nur – weil sie es als Beweis sehen, dass ihre Methode funktioniert.


Und genau hier liegt der Denkfehler vieler Kritiker:


Wer glaubt, dass der Vorwurf der toxischen Männlichkeit ausreicht, um Menschen zur Verhaltensänderung zu bringen, ist entweder unglaublich naiv – oder bereits selbst von seinem eigenen Gift benebelt.


Denn nach dieser Logik bräuchte es auch keine Selbstverteidigungskurse mehr – schliesslich könnte man ja einfach laut sagen, dass Gewalt falsch ist, und erwarten, dass sich potenzielle Angreifer dann brav an gesellschaftliche Erwartungen halten.


Die Realität ist eine andere.


Wer wirklich ernsthaft gegen problematisches Verhalten vorgehen will, muss verstehen, wie es funktioniert – und die richtige Strategie entwickeln. Dazu gehört es, das «Gift» zu analysieren, zu verstehen und im Zweifel selbst dosiert einzusetzen, um es unschädlich zu machen.


Wer wissen will, wie das in der Praxis funktioniert, findet im Anschluss weiterführende Artikel dazu sowie einen Onlinekurs, in dem ich genau zeige, wie man mit solchen Dynamiken umgeht.



I have a dream …


Toxische Männlichkeit? Wer das sagt, hat nichts verstanden.

Wir halten es oft für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich geschaffen sind. Aber das sind wir nicht. Das waren wir nie, und wir werden es auch nie sein. Wenn es anders wäre, dann hätte ich als kleiner, weisser Mann mit meinen kurzen Beinen längst einen Stammplatz bei den Los Angeles Lakers verdient.


Doch warum sollte ich davon träumen, ein NBA-Star zu sein, wenn ich doch wirklich grosse Träume haben kann?


Ich habe einen Traum.


Ich träume davon, dass Männer und Frauen eines Tages aufhören, sich gegenseitig als Problem zu betrachten, und stattdessen verstehen, dass ihre unterschiedlichen Kommunikationsweisen kein Hindernis, sondern eine Ergänzung sind – eine Chance, gemeinsam Grosses zu erreichen.


Ich träume davon, dass in den Chefetagen dieser Welt Männer und Frauen sich die Köpfe einschlagen können – metaphorisch oder auch mal verbal – und danach trotzdem gemeinsam das Brot teilen.


Ich träume davon, dass manche Männer endlich verstehen, dass nicht jeder Mensch ihre vertikale Sprache spricht. Dass die Frau am anderen Ende des Tisches nicht automatisch unsicher oder inkompetent ist, nur weil sie sich nicht in jedes Gespräch einmischt oder nicht den Drang verspürt, jede Pause mit Worten zu füllen.


Ich träume davon, dass manche Frauen endlich verstehen, dass nicht jeder Mensch ihre horizontale Sprache spricht. Dass der Mann auf der anderen Seite des Tisches nicht zwangsläufig ein arrogantes Arschloch ist, nur weil er ein selbstbewusstes Auftreten an den Tag legt und sich nicht für jedes Wort rechtfertigt.


Ich träume von einer Generation junger Männer und Frauen, die in der Lage ist, ihre Kommunikation situativ anzupassen – nicht um sich zu verbiegen, sondern um echte Verbindungen zu schaffen. Eine Generation, die nicht reflexartig mit Etiketten um sich wirft, sondern versteht, wo ihre eigenen Defizite in der Konfrontation mit dem anderen Geschlecht liegen.


Ich träume von Männern und Frauen, die erkennen, dass sie sich selbst oft mehr im Weg stehen als das Gegenüber. Die endlich verstehen, was sie zusammen erreichen könnten, wenn sie ihre Unsicherheiten nicht als Waffe, sondern als Lernaufgabe betrachten.


Ja, es ist nur ein Traum. Ein bisschen naiv vielleicht. Aber es ist ein schöner Traum.


Denn wenn wir das ganze Gift in den Händen von Idioten lassen, wird das kein gutes Ende nehmen – für niemanden.


Frau gegen Mann? Am Ende verlieren beide. Und wenn beide verlieren, verlieren wir alle.



 

Onlinekurs:

Wie man klare Grenzen zieht

und durch gezielte Konfrontation sich erfolgreich durchsetzt und kommuniziert


Mut zur KoMut zur Konfrontation

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